|
8. Resumé
Ich hoffe, es ist mir gelungen, in dieser Arbeit die angesprochenen Themenbereiche von Stress hinreichend zu erklären und einen Zusammenhang zwischen ihnen herzustellen.
Es sollten die theoretischen Grundlagen und Auswirkungen von Stress dargestellt werden. Dazu habe ich das transaktionale Stressmodell herangezogen, um das Zusammenspiel zwischen Person und Situation darzustellen.
Ein häufiger Gegenstand von Untersuchungen waren die Auswirkungen von negativen Emotionen bzw. von Stress auf den Gesundheitszustand. Für dieses Phänomen gibt es mehrere Erklärungsversuche. So stellte man fest, dass zum einen durch Emotionen wie Angst, Wut, Trauer und Depressionen das Nebennierenmarkssystem sowie das Hypophysen-Nebenrindensysthem aktiviert werden und so bei lang anhaltenden Emotionen Krankheiten ausgelöst werden können.
Zum anderen wird das Immunsystem in seiner Tätigkeit beeinträchtigt, so dass eine Genesung langwierig sein kann.
Ein indirekter Effekt tritt auf, wenn mit den oben genannten Emotionen ungesunde Verhaltensweisen, wie z.B. Rauchen oder Trinken auftreten.
Personen, die negativen Empfindungen ausgesetzt sind, weisen eine höhere Kreislaufaktivität, sowie einen schnelleren Herzschlag und höheren Blutdruck auf.
Dies hat seine Ursache in den Instinkten des Menschen. In einer Stresssituation bereitet sich der Körper auf Kampf oder Flucht vor, auch wenn Situationen, die dieser Art von Bewältigung bedürfen heute eher selten sind.
Generell lässt sich also festhalten, dass Personen, die über einen längeren Zeitraum Stress empfinden, auch eher zu Krankheiten neigen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Betrachtung von Stressbewältigungsmöglichkeiten, die den eben angesprochenen negativen Auswirkungen von Stress entgegenwirken sollen.
Dazu gibt es ganz unterschiedliche Programme mit verschiedenen Schwerpunkten. Das Stressimpfungstraining stellt ein sehr allgemeines und exemplarisch gut geeignetes Programm dar, weil es nur eine allgemeine, flexible Struktur darstellt und so auf verschiedene Klientel übertragen werden kann.
Man lernt bei den Trainings dem Stress auf drei Ebenen zu begegnen:
Problemlösen, Entspannungstraining und Belastungsausgleich. Bei einem Training kann eine Kombination von Interventionen auf diesen Ebenen sinnvoll sein.
Mit der Umfrage zu Anfang der Arbeit, sowie mit der Darstellung der Leistungsangst und der Vorstellung einer konkreten Sitzung eines Stressbewältigungsprogramms, sollten die theoretischen Grundlagen illustriert werden.
Ich hoffe, es ist mir gelungen, die aktuelle Bedeutung des Themenbereichs „Stress“ für unser alltägliches Leben mittels der Umfrage zu unterstreichen.
Des Weiteren sollte die Komplexität und die enge Verwebung zwischen situativen und personalen Merkmalen für das Stressempfinden am Beispiel der Leistungsangst dargestellt werden.
Schließlich sollte die Trainingssitzung einen konkreten Einblick in den Ablauf eines solchen Stressbewältigungsprogramms geben.
Mir hat die Arbeit an diesem Thema Spaß gebracht, da ich mein Wissen über Stress und insbesondere Stressbewältigungsmöglichkeiten erweitern konnte. Wie ich bereits eingangs erwähnt habe, ist Stress auch in meinem Leben ein durchaus aktuelles Thema. Ich konnte somit aus der Bearbeitung dieses Gegenstands, einen Nutzen für mein eigenes Leben ziehen. Durch die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema, ist man Stress weniger emotional ausgeliefert. Stresserleben kann besser reflektiert und gezielte Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Ich muss allerdings gestehen, dass allein das Wissen über Stressbewältigungsmöglichkeiten nicht ausreicht, um wirklich den Umgang mit Stressoren zu verbessern. Zu schnell rutscht man wieder in seine alten Gewohnheiten zurück. Dabei ging es mir, wie den Personen der Umfrage, die in der Situation einfach nicht die Ruhe hatten, um die gezielten Bewältigungsmethoden anzuwenden.
Die Teilnahme an einem Trainingsprogramm macht hier sicherlich Sinn um eine dauerhafte Veränderung der Bewältigungsstrategie zu erreichen.
Aber auch im Hinblick auf meine berufliche Zukunft konnte ich durch die Beschäftigung mit diesem Thema neue Einsichten gewinnen. In verschiedenen Praktika an Schulen habe ich gemerkt, dass dieser Beruf auch eine starke nervliche Belastung für mich darstellen kann. Insbesondere ein ständig erhöhter Lärmpegel, wie er in der Grundschule nicht selten ist, kann bei mir Stress auslösen. Ein gezieltes Entgegenwirken ist hier für mich sehr wichtig. Eine frühe Erkennung der Gefahren kann dadurch auch einer anhaltenden Dauerbelastung entgegenwirken, die andernfalls nach einer gewissen Zeit zum Zusammenbruch führen könnte (das Burnout Syndrom ist z.B. im Lehrerberuf durchaus bekannt).
Mir ist bei der Bearbeitung des Themas Leistungsangst bewusst geworden, wie wichtig es ist, ein kooperatives Verhältnis zu den Schülern aufzubauen. Die Auswirkungen von Stress auf die Leistungsfähigkeit war mir zuvor nicht in diesem Maße bewusst.
Sicherlich wird man auch sensibilisiert, auf Symptome von Stresserleben bei Kindern zu achten und bei einem Blackout genauer hinzusehen, ob nicht eventuell die Situation als zu stressauslösend empfunden wird.
Ich hoffe nun, dass mein Gedankengang in dieser Ausarbeitung nachvollzogen werden konnte und dass der rote Faden, den ich in meine Arbeit „eingewebt“ habe, klar herausgekommen ist.
|