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6.2.2.2 Muskelentspannung
Ähnlich zum autogenen Training, gibt es die Methode der Muskelentspannung.
Der Zweck liegt im folgenden Aspekt:
Sind viele Muskeln unseres Körpers angespannt, fühlen wir uns belastet. Wir sind verkrampft. Um diese Verkrampfung zu lösen, müssen wir wissen, welche Muskeln zum entsprechenden Zeitpunkt unnötig angespannt sind, damit wir sie wieder entspannen können.
Sind wir nämlich entspannt, können viele Aktivitäten in unterschiedlichen Situationen wieder leichter durchgeführt werden. Dadurch wird Belastungsgefühlen entgegengewirkt.
Bei der Muskelentspannung wird eine Muskelgruppe mäßig fest angespannt. Dabei wird auf die Empfindungen geachtet, die dadurch ausgelöst werden. Die Muskeln werden daraufhin Stück für Stück gelockert, wobei auch hier immer wieder auf auftretende Empfindungen geachtet werden soll. Dies hat seinen Sinn darin, dass die Muskelgruppen dabei immer tiefer entspannt werden. Bei Muskelentspannungsübungen werden nacheinander alle wichtigen Muskelgruppen des Körpers einzeln durchgegangen, bis man schließlich völlig entspannt ist. Später können auch einzelne Muskeln zu größeren Gruppen zusammengefasst werden. Der Vorteil besteht dann darin, dass die Übung verkürzt wird und eine entspannende Wirkung schneller einsetzt.
In einer Belastungssituation kann diese Methode dann schneller eingesetzt werden und somit auch bei akutem Stress nützlich sein.[45]
Entspannungstrainings lassen sich also im Umgang mit akutem, aber auch chronischem Stress als Bewältigungsmaßnahme einsetzen. Sie können bei dauerhaftem Einsatz positiv auf das Wohlbefinden wirken und dadurch eine bessere Anpassung an Belastungssituationen begünstigen.
Hier komme ich nun zum letzten Themengebiet der Stressbewältigungsmöglichkeiten: dem Belastungsausgleich.
[45] Vgl. Kaluza, Basler & Heinrich, 1988.
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