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2.2 Befragungsbogen - Ergebnisse
Befragungsbogen 1
(weiblich, 22 Jahre alt, Studentin)
1. Würden Sie sich als jemanden bezeichnen, der oft unter Stress leidet?
Ja, ich fühle mich, glaube ich, sehr leicht gestresst. Ich kann erst entspannen, wenn alle Probleme, die den Stress auslösen, gelöst sind. Ich setze mich dabei immer selbst unter Druck. Ich glaube, ich schaffe das alles nicht und arbeite dann wie blöde. Es geht mir dann richtig schlecht, aber ich merke wenn ich fertig bin doch, dass ich viel mehr Zeit zur Verfügung habe, als ich vorher gedacht hätte. Eigentlich bin ich also immer etwas selber Schuld an meinem Stress.
2. In welchen Situationen entsteht bei Ihnen Stress? Können Sie Auslöser benennen?
Wenn ich unter Leistungsdruck stehe. Ich habe jedes mal bei einer größeren Aufgabe das Gefühl, dass ich es nicht schaffe oder dass ich zumindest längere Zeit dafür bräuchte. Ja, ich glaube Zeit ist ein wichtiger Faktor. Bei Stress habe ich immer das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben und die Tage fliegen einfach so davon. Man denkt immer, man hätte eigentlich noch mehr schaffen müssen, als man getan hat.
3. Wie nehmen Sie Stress wahr? Wie äußert sich Stresserleben bei Ihnen?
Ich fühle mich immer sehr nervös. Es ist so ein ganz blödes Gefühl im Magen und der Brustkorb ist zu eng. Ich habe das Gefühl, nicht mehr richtig durchatmen zu können. Schlafen kann ich dann auch nicht. Die Gedanken kreisen einfach immer wieder um das Problem und mein Herz fängt dadurch an zu rasen. Zum Teil bin ich auch so verzweifelt, dass ich anfange zu heulen.
Ich kriege dann auch keinen Hunger mehr. Generell ist mein ganzer Stoffwechsel sehr langsam. Ich kann auch sehr gereizt reagieren, wenn ich mit meiner Familie zusammen bin. Irgendwie muss ich dann meine schlechte Laune loswerden.
4. Was unternehmen Sie gegen Stress?
Ich versuche, wie gesagt, die Aufgabe so schnell wie möglich abzuarbeiten. Dabei muss ich zwischendurch immer was essen. Das ist seltsam, weil ich eigentlich gar keinen Hunger habe, aber irgendwie beruhigt mich das. Wenn man dann eine Pause macht, tut es gut, die Musik laut aufzudrehen und durch die Wohnung zu tanzen. Generell ist Bewegung gut. Ich setze mich oft auf meinen Gymnastikball und hüpfe darauf. Schreien und springen ist immer gut! Was für mich auch noch ganz wichtig ist, ist meine Mutter anzurufen. Ich schildere meine Situation dann mit dem schlimmsten Szenario was passieren kann und sie baut mich dann wieder auf. Danach sieht die Welt gleich wieder viel besser aus.
5. Haben Sie Erfahrungen mit professionellen Stressbewältigungsmöglichkeiten gemacht? Wenn ja, welche? Hat es Ihnen bei der Bewältigung von Stress geholfen?
Naja, so ein paar Sachen, die jeder kennt. Autogenes Training zum Beispiel. Ach, und ich habe mal bei so einem Seminar zu Atemtechnik mitgemacht. Generell hat es mir aber nicht so viel gebracht. In dem Moment, wo man es übt, macht es Sinn das auch anzuwenden, aber wenn ich wirklich gestresst bin, fehlt mir dazu einfach die Ruhe.
Befragungsbogen 2
(männlich, 31 Jahre alt, Architekt)
1. Würden Sie sich als jemanden bezeichnen, der oft unter Stress leidet?
Ja, ich bin eigentlich immer gestresst.
2. In welchen Situationen entsteht bei Ihnen Stress? Können Sie Auslöser benennen?
Da gibt es viel: Zeitdruck, Verantwortung anderen gegenüber, Zukunftssorgen...aber auch Konflikte mit Mitmenschen. Oder Menschenmassen. Wenn ich nicht so schnell gehen kann, wie ich will, dann stresst mich das. Ja, aber hauptsächlich ist das alles, was mit dem Beruf zu tun hat.
3. Wie nehmen Sie Stress wahr? Wie äußert sich Stresserleben bei Ihnen?
Ich habe Schlafstörungen, Unruhe, Hektik. Es wird einfach alles schneller gemacht. Ich fahre schneller Auto, esse schneller... ja, alles eigentlich. Ich stehe einfach unter Strom.
Ich merke Stress aber auch immer daran, dass ich Nackenschmerzen bekomme und ich schlechter höre. Ich habe Tinitus und das Piepen wird dann lauter.
4. Was unternehmen Sie gegen Stress?
Abarbeiten. Das was den Stress auslöst, wird so schnell wie möglich beseitigt. Zum Teil nehme ich mir dann auch ganz bewusst nichts anderes vor. Im Vorfeld versuche ich aber immer schon meine Zeit möglichst gut zu kalkulieren, dass ich gar nicht erst in Stress gerate. Ansonsten trinke ich ganz gerne mal ein Bierchen oder esse Schokolade. In die Sauna oder in die Badewanne gehen, tut gut. Laute Musik ist auch nicht schlecht. Ich mache auch Sport und gehe zum Beispiel Joggen. Aber das tue ich eher um meine Rückenschmerzen zu beheben.
5. Haben Sie Erfahrungen mit professionellen Stressbewältigungsmöglichkeiten gemacht? Wenn ja, welche? Hat es Ihnen bei der Bewältigung von Stress geholfen?
Ja: progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga. Hat aber eigentlich nur wenig gebracht. Ja, im Moment schon und man bekommt dadurch ein stärkeres Bewusstsein für seinen Körper. Man kann dann schneller Stress entgegenwirken, wenn man merkt, dass es dem Körper irgendwo schadet. Aber wenn ich für die Entspannung Zeit habe, ist der Stress eigentlich schon vorbei.
Befragungsbogen 3
(männlich, 55 Jahre alt, Verwaltungsbeamter)
1. Würden Sie sich als jemanden bezeichnen, der oft unter Stress leidet?
In letzter Zeit etwas mehr, aber sonst eigentlich nicht. Wenn es so bleibt wie jetzt, werde ich in Zukunft wohl schon häufiger unter Stress leiden. Aber allgemein eher weniger.
2. In welchen Situationen entsteht bei Ihnen Stress? Können Sie Auslöser benennen?
Termindruck. Stress ist eigentlich nur auf den Beruf bezogen.
3. Wie nehmen Sie Stress wahr? Wie äußert sich Stresserleben bei Ihnen?
Ich kann mein Zeitbudget nicht frei einteilen. Dadurch bin ich dann ungeduldiger...reizbarer könnte man das auch nennen.
4. Was unternehmen Sie gegen Stress?
Sport! Abends gehe ich zum Fußball, spiele Tennis... Das ist für mich wie Meditation.
5. Haben Sie Erfahrungen mit professionellen Stressbewältigungsmöglichkeiten gemacht? Wenn ja, welche? Hat es Ihnen bei der Bewältigung von Stress geholfen?
Es gab bei uns mehrere Angebote. Ich habe allerdings keines davon wahrgenommen. Dazu kann ich nicht so viel sagen.
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