Stress

Stress - Grundlagen, Auslöser und Bewältigungsmöglichkeiten

6.2.2.1 Autogenes Training

Autogenes Training (griechisch) bedeutet soviel wie: aus dem selbst entstehendes Ãœben.
Es bedarf aber eines äußeren Anstoßes, damit aus dem selbst heraus etwas erwächst. Autogenes Training hat eine Parallele zur Hypnose (Hier findet man weitere Informationen zur Hypnose Ausbildung). In beiden Fällen stehen Ruhe, Schwere, Wärme und Entspannung im Zentrum. Autogenes Training wird deshalb auch zum Teil als „Autohypnose“ bezeichnet.[43]
Bei den Übungen muss man zunächst die richtige Haltung einnehmen. Dies kann sowohl Liegen als auch Sitzen sein. Wichtig ist dabei aber, dass der Kopf abgestützt ist und die Haltung bequem ist.
Absolute Ruhe ist sehr wichtig, da auch leise Musik (auch Entspannungsmusik) das Ziel der Übungen stören kann.
Nach Möglichkeit sollte der Raum abgedunkelt sein. Diese Voraussetzungen sind wichtig, damit sich der Übende möglichst gut auf die Übungen und Übungsformeln konzentrieren kann.
Die Entspannungsübungen werden in 6 Schritten erarbeitet:

1. Muskeln

2. Blutgefäße

3. Herz

4. Atmung

5. Leiborgane

6. Kopf

Es wird sich nacheinander auf die aufgelisteten Bereiche des Körpers konzentriert. Dazu werden Übungsformeln aufgesagt, die etwa sechs mal wiederholt werden. Eine Übungsformel kann zum Beispiel sein:

- Der rechte Arm ist ganz schwer

- Ich bin ganz ruhig

- Das linke Bein ist ganz warm

- Das Herz schlägt ruhig und kräftig

Die Komponenten Ruhe, Schwere und Wärme werden für alle Muskeln und zum Teil auch Organe angewendet.
Wenn eine Übung erfolgreich durchgeführt wurde, folgt das Zurücknehmen. Dies geschieht durch tiefes Ein- und Ausatmen. Daraufhin werden die Gliedmaßen ein paar Mal mit einem energischen Ruck bewegt und schließlich werden die Augen geöffnet.
Für die erfolgreiche Durchführung einer Übung ist es wichtig, sich die Übungsformeln möglichst bildhaft vorzustellen.
Man sollte nicht verkrampft versuchen, an sein Ziel zu kommen (z.B. bei Angst, die Formel zu vergessen).
Eine Ãœbung sollte nie mit Gewalt erzwungen werden.[44]
Wie sich in der Umfrage gezeigt hat, scheint aber genau hier ein Problem der Entspannungsübungen zu liegen, da man in akuten Stresssituationen nicht die nötige Ruhe hat, um sich unverkrampft auf die Übungen einzulassen. Man gerät leicht in Versuchung, die angestrebte Entspannung erzwingen zu wollen.

[43] Vgl. Schulz, 1980.

[44] Vgl. Schulz, 1980.
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