Prüfung

Leistungskontrollen in der Schule

5.2 Klasusurvorbereitung mit dem "Sechs-Tage Countdown-Programm"

Viele Schüler wissen nicht genau, wie sie richtig lernen sollen. Daher sollte der Lehrer ihnen im Unterricht effektive Lernmethoden zeigen.
Eine Möglichkeit wäre beispielsweise das „Sechs-Tage-Countdown-Programm“:

Tag 6 vor der Arbeit

Vorbereitungsbedarf feststellen.
* Was kommt in der Arbeit vor?
* Was davon kann ich ganz sicher?
* Was habe ich überhaupt noch nicht kapiert?
* Wer kann mir helfen bei denjenigen Sachen, die ich noch nicht wirklich verstanden habe?
* Wo brauche ich bloß noch Übung?
* Wie groß bleibt jetzt mein Vorbereitungsbedarf?

Am Ende dieses Tages sollte ein schriftlicher Plan für die nächsten fünf Tage fertig sein. Für jeden Tag sollte auch der Umfang der Vorbereitungszeit festgelegt werden. Dabei sind natürlich auch alle anderen Tätigkeiten (z.B. Hobbys, Freunde treffen) angemessen zu berücksichtigen, damit eine realistische Einteilung möglich wird. Die Vorbereitungszeit unrealistisch einzutragen, hieße, in Druck zu kommen und die Angst zu erhöhen. Auch Pausenzeiten, Freizeiten und Zeiten für angenehme Tätigkeiten (Belohnungen) gehören unbedingt dazu.

Tag 5 vor der Arbeit

Jetzt geht es um die echten Wissenslücken, was natürlich je nach Fach unterschiedlich ist. Wenn z.B. ein bestimmter Rechenweg überhaupt noch nicht klar ist, sollte man an diesem Tag so viel Zeit aufwenden, dass man ihn einmal verstanden hat, ohne dass er schon sicher sitzt.

Tag 4 vor der Arbeit

Dieser Tag sollte ähnlich laufen wie der davor, aber mit (möglichst) weniger Zeitaufwand. Wenn es gut läuft, sollte die Menge dessen, was man überhaupt noch nicht verstanden hat schon deutlich geringer sein. Entsprechend kann man etwas mehr Zeit auf typisches Üben wie z.B. Lernen von Vokabeln, Formeln und Daten verwenden.

Tag 3 vor der Arbeit

Heute ist der sogenannte «Zettel-Tag». Es ist gut, an den letzten beiden Tagen nicht mehr viel mit Schulbüchern hantieren zu müssen. Deshalb sollte man sich heute «Lernzettel» (nicht zu verwechseln mit Spickzetteln!) schreiben, auf denen wichtige Merksätze, Rechenregeln, Geschichtsdaten etc. stehen. Alleine durch das Anfertigen dieser Zettel werden die Inhalte schon gelernt. Es lohnt sich, heute und in den restlichen Tagen direkt vor dem Einschlafen noch mal auf die Zettel zu sehen, denn was man sich direkt vor dem Schlafen anschaut, behält man besonders gut.

Tag 2 vor der Arbeit

Eigentlich sollte heute kein Stoff mehr völlig unklar sein, sondern nur noch ein bisschen Üben oder Einprägen mit Hilfe der Zettel von gestern notwendig sein. Auf jeden Fall soll die Zeit, die man heute für die Vorbereitung aufwendet, deutlich geringer sein als an den vergangenen drei Tagen.

Tag 1 vor der Arbeit

Wenn es gut gelaufen ist, dann könnte es heute fast ohne Vorbereitung gehen; andernfalls das Programm vom Vortag noch einmal wiederholen. Gar keinen Sinn macht es jedenfalls, heute noch ein Thema neu aufzugreifen, denn was bisher überhaupt noch nicht verstanden ist, kriegt man heute wahrscheinlich auch nicht mehr in den «Kopf». Stattdessen würde die Angst vor der Klassenarbeit sehr stark zunehmen. Wenn es noch eine solche Lücke geben sollte, muss man eben mit «Mut zur Lücke» in die Arbeit gehen.
Und sonst ist heute noch «Kleinkram-Tag», dabei geht es um die Vorbereitung der Sachen, des Handwerkszeugs: Füller mit Tinte auffüllen, für Mathearbeiten Zirkel, Geo-Dreieck, Lineal etc. einpacken. Und immer: Uhr bereitlegen [37]

[37] http://www.schulpsychologie.de/start/schueler.htm
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