Prüfung

Leistungskontrollen in der Schule

2.2 Extrinsische Lernmotivation

Extrinsische Motivation ist der Wunsch oder die Absicht, eine Lernhandlung durchzuführen, weil damit positive Folgen herbeigeführt werden oder negative Folgen vermieden werden.[10] Wichtig dabei ist, dass diese Folgen außerhalb der eigentlichen Lernhandlung liegen, d.h. die extrinsische Lernmotivation beruht auf äußeren Einflüssen, die nicht in direkter Verbindung mit dem Lernstoff stehen; ein Schüler lernt, weil er z.B. eine Belohnung (Geld, gute Noten, Lob, Anerkennung) für seine Leistung bekommt.
Hier liegt das Interesse nicht im Unterrichtsinhalt, und der Schüler oder der Lernende lernt nur so viel, wie für eine Belohnung notwendig ist.
Der Lernerfolg ist qualitativ niedriger zu bewerten, als bei der intrinsischen Motivation, denn der Schüler entwickelt kein persönliches Interesse am Unterrichtsinhalt.

Es ist in manchen Fällen durchaus schwierig, extrinsisch und intrinsisch motivierte Handlungen zu unterscheiden. Denn bestimmte Handlungen werden nur deshalb durchgeführt, weil sie andere, intrinsisch motivierte Handlungen ermöglichen, selbst aber keinen Anreiz für den Handelnden besitzen, z.B. Fitness-Training als Vorbereitung für das Skifahren.
Ein zweites Problem besteht darin, dass viele Handlungen, gerade Lernhandlungen sowohl intrinsisch als auch extrinsisch motiviert sind, d.h. ein und dieselbe Handlung kann aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden. Das Lernen in Schule ist zu einem bestimmten Grad extrinsisch motiviert, da die meisten Schüler das Ziel haben, Prüfungen mit Erfolg zu bestehen. Darüber hinaus ist es sicherlich für den Lehrer überaus erfreulich, wenn ein Schüler zudem noch aus intrinsischen Motiven, wie Interesse an einem oder mehreren Fächern, zur Schule geht.

Ähnlich sieht es mit Leistungskontrollen aus. Der Anreiz für einen Schüler für eine Klassenarbeit zu lernen, besteht hauptsächlich aufgrund von extrinsischen Motiven, d.h. der Schüler lernt, weil er eine gute Note haben möchte. Des weiteren können allerdings intrinsische Motive die Lernhandlung mit beeinflussen; wenn z.B. ein Schüler übermäßig viel und intensiv lernt, liegt das im Normalfall daran, dass ihn der Lerninhalt besonders interessiert.

[10] Vgl. Schiefele,1996. S.59
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