Die Vorbildfunktion des Achilles für Alexander den Großen

3. Schlussteil

Aufgrund der Tatsache, dass von Alexander selber keine Quellen erhalten sind, und diese Arbeit sich stark mit der persönlichen Motivation Alexanders für bestimmte Handlungen beschäftigt, bewegt sich diese Arbeit teilweise auf recht spekulativem Boden.
Trotz allem läst sich zusammenfassend sagen, dass Achilles Vorbildfunktion sich auf unterschiedliche Bereiche im Leben von Alexander dem Großen erstreckte.
Achilles aus Homers Ilias beeinflusste Alexander im Götterkult, sowie in den kriegerischen Aktivitäten, und prägte seinen Charakter.
Es hat sich gezeigt, dass die Art der Vorbildfunktion und Alexanders Umgang mit dieser sich in zwei unterschiedliche Kategorien gliedern lässt.
Die Huldigung von Achilles geschah einerseits aus politischen, rationalen Gründen und andererseits aus rein persönlichen, romantischen Motiven.
Alexander der Große instrumentalisierte die Verehrung seines Vorbildes durch öffentliche symbolische Akte, die eine Verknüpfung zwischen ihm und seinem Feldzug und Achilles und dem Trojanischen Krieg herstellen sollten.
Hierbei hat sich gezeigt, dass die offensichtliche Huldigung „homerischer“ Orte und Personen direkt zu Beginn des Asienfeldzuges geschah. Diese Tatsache lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Stilisierung des Feldzuges zu einem Nachfolgekrieg des Trojanischen Krieges aus der Motivation entstand, eine weitere politische Legitimation für seinen Feldzug zu schaffen.
Insofern kann man auch von einer Veränderung in Achilles Vorbildfunktion für Alexander sprechen, da ein Wandel von der Auslebung in der Öffentlichkeit zur Beeinflussung im Privaten stattgefunden hat.