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1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Rahmen des Proseminars „Alexander der Große“ mit der Vorbildfunktion des Achilles aus Homers Ilias für Alexander den Großen.
In der Forschung ist es unumstritten, dass Achilles ein Vorbild für Alexander den Großen war. Dieser Aspekt findet sich unter anderem in der Literatur von Hans-Ulrich Wiemer,[1] Siegfried Lauffer[2] und Walter Ameling[3]. Eine intensive Auseinandersetzung mit der Vorbildfunktion des Achilles fehlt jedoch, da allgemein angenommen wird, dass andere Vorbilder für ihn von größerer Bedeutung waren.[4] Deshalb soll hier den Gründen für die Vorbildfunktion nachgegangen werden. Außerdem geht es um die Frage in welchem Maße Alexander durch die Figur des Achilles beeinflusst wurde und worin sich dies äußert.
Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die Herausarbeitung möglicher Parallelen zwischen der Lebensführung beider Personen.
Es soll herausgestellt werden, wie der Mythos der Ilias einerseits von Alexander gelebt und andererseits öffentlich inszeniert wurde.
Eine besondere Rolle spielt dabei auch Alexanders Einstellung zu Göttern und der Göttlichkeit im Allgemeinen, da dieser Aspekt durch seine „Beziehung“ zu Achilles wesentlich beeinflusst wurde.
Zur Klärung dieser Fragen wird im Vorfeld der Analyse zunächst das Leben von Alexander dem Großen kurz dargestellt. Hierfür wird die Literatur von Hans- Ulrich Wiemer über das Leben von Alexander den Großen herangezogen.[5]
Dem schließt sich eine Zusammenfassung der Ilias von Homer[6], in der Übersetzung von Roland Hampe, an, die der Untersuchung als Grundlage dient.
Diese dient einer Wiedergabe der wichtigsten Inhalte und einer Charakterdarstellung von Achilles.
Des Weiteren werden die Ursachen, welche zur Vorbildfunktion des Achilles führten, in der Kindheit und Jugend Alexanders untersucht.
Anschließend erfolgt ein Abgleich der symbolischen und der „natürlichen“ Akte Alexanders während des Perserfeldzuges mit den Handlungen Achilles in der Darstellung Homers.
Diese Darstellungen basieren hauptsächlich auf den Quellen von Arrian[7], Curtius Rufus[8] und Plutarch[9].
Im Schlussteil erfolgt eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.
[1] Hans- Ulrich Wiemer: Alexander der Große. München 2005. S. 78.
[2] Siegfried Lauffer. Alexander der Große. München 1981. S. 28.
[3] Walter Ameling: Alexander und Achilleus. Eine Bestandsaufnahme. In: Wolfgang Will (Hg.): Zu Alexander dem Großen. Festschrift G. Wirth zum 60. Geburtstag am 9.12.86. Amsterdam 1988 Band 2.S. 658.
[4] ebd.. S. 657-658.
[5] Wiemer: Alexander .
[6] Homer: Ilias. Hrg. und übersetzt von Roland Hampe. Stuttgart 2005.
[7] Flavius Arrian: Der Alexanderzug. Indische Geschichte. Hrg. und übersetzt von Gerhard Wirth u. Oskar von Hinüber. München u.a.. 1985
[8] Quintus Curtius Rufus: Alexandergeschichte. Ãœbersetzt von J. Sibelis und H. Weismann. Essen u.a. 1987.
[9] Plutarch: Alexander Caesar. Ãœbersetzt und herausgegeben von Marion Giebel. Stuttgart 1980.
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